Die Entwicklung der Bauzinsen im Überblick

Die Zinsen befinden sich seit einiger Zeit auf dem Sinkflug. Nach dem Brexit-Votum der Briten sind die Hypothekenzinsen nun nochmals auf neue Tiefststände gesunken. Ein Grund dafür sind die gesunkenen Renditen bei Pfandbriefen und den zehnjährigen Bundesanleihen. Ob das Rekordtief der Bauzinsen aktuell bereits erreicht wurde, ist noch nicht abzusehen. Fakt ist: der Leitzins der Europäischen Zentralbank (EZB) liegt weiterhin bei 0 Prozent. Eine Erhöhung der Kreditzinsen ist auch in den kommenden Monaten nicht zu erwarten, vielmehr wird damit gerechnet, dass diese auf einem ähnlich niedrigen Niveau wie bisher bleiben. Für Bauherren ist also nun die ideale Zeit, um ein Eigenheim oder Immobilienprojekte zu günstigen Konditionen zu finanzieren.

Wie die Bauzinsen zustande kommen

Um den Zins für Baukredite zu ermitteln, kann man sich an einem Referenzzins, der gut durch die Rendite für deutsche Staatsanleihen beschrieben wird, orientieren. Die Bank berechnet auf diesen Basiszins mit Aufschlägen das höhere Risiko eines Baukredits. In der Regel ändern sich diese Aufschläge aber nicht. Im Gegenzug wirkt sich eine Änderung des Referenzzinses eins zu eins auf den Darlehenszins aus. Vor allem durch massive direkte Ankäufe von Staatsanleihen mit langen Restlaufzeiten haben Notenbanken in den vergangenen Jahren immer stärkeren Einfluss auf die Preisbildung bei langfristigen Zinsen, unter die auch Bauzinsen fallen, genommen. Dadurch haben sich die Zinssätze von wirtschaftlichen Entwicklungen zu einem großen Teil abgekoppelt. Sie werden nicht mehr vorrangig durch Angebot und Nachfrage reguliert, sondern verstärkt durch die Notenbanken vorgegeben.

Tipps für eine günstige Baufinanzierung

Was Sparern die Sorgenfalten auf die Stirn treibt, ist für alle Bauherren ein echter Segen – denn mit niedrigen Hypothekenzinsen lässt sich über die Jahre viel Geld sparen. Daher lohnt es sich die Entwicklung der Bauzinsen genau im Blick zu behalten und die aktuellen Tiefststände zu nutzen. So sollte man Hypothekenzinsen nicht mehr einfach für maximal fünf bis zehn Jahre festschreiben, sondern auch eine Zinsbindung von fünfzehn Jahren zu prüfen. Denn trotz eines Aufschlags von etwa 0,5 Prozentpunkten im Vergleich zu einer Laufzeit von zehn Jahren kann diese Variante die bessere Lösung sein, da die Wahrscheinlichkeit groß ist, dass die Bauzinsen in den kommenden Jahren eher wieder steigen werden. Und selbst wenn die Hypothekenzinsen entgegen der Erwartungen niedriger sein sollten als heute, geht man mit einer solch langen Zinsbindung kein Risiko ein, da nach dieser Vertragslaufzeit jeder Darlehensnehmer in Deutschland das Recht hat, seinen Kredit zu kündigen und zu den aktuellen Bauzinsen umzuschulden. Bauherren und Immobilienkäufer schaffen sich so Sicherheit. Wichtig bei einer soliden Hausfinanzierung ist in jedem Fall eine angemessene Tilgung. Um eine Entschuldung in einem angemessenen Zeitrahmen zu gewährleisten, ist eine Anfangstilgung von 2,5 Prozent ist bei den aktuellen Zinsen zu empfehlen. Genaue Werte für die persönliche Immobilienfinanzierung und passend zugeschnittene Angebote erhält man nicht nur direkt bei den Banken, sondern auch bei professionellen Finanzvermittlern.