Tipps für eine gute Anschlussfinanzierung

Der Gang zur Hausbank und die damit verbundene Bequemlichkeit ist nicht immer der beste Tipp für eine gute Anschlussfinanzierung. Der Wechsel zu einer anderen Bank kann äußerst lukrativ sein. Doch welche Bedingungen sollten erfüllt sein, damit sich die Anschlussfinanzierung auch wirklich auszahlt?

Ist die Zinsbindungsfrist abgelaufen, sind die meisten Immobilien noch nicht abbezahlt. Die Anschlussfinanzierung steht ins Haus. In der Regel bietet die bislang kreditgebende Bank einen Anschlussvertrag an. Darin werden der Zinssatz und die Zinsbindungszeit neu festgelegt.

Nun kommt es darauf an, in welcher Zeit man den Kredit abgeschlossen hat. Waren damals die Zinssätze hoch, ist die Zeit jetzt (Stand August 2013) günstig für eine Anschlussfinanzierung. Die aktuellen Zinssätze sind niedrig und nun kann man möglicherweise die monatliche Rate senken.

Anders herum sollten Immobilienkäufer das derzeitige Zinstief ausnutzen und eine möglichst lange Zinsbindungsfrist vereinbaren, denn die Zinsen können in 10-15 Jahren schon wieder deutlich höher liegen. Hier kann sich ein Kredit mit der Möglichkeit für Sondertilgungen lohnen und eine hohe Tilgungsrate sinnvoll sein. Bestenfalls kommt man ganz ohne Anschlussfinanzierung aus und kann das aktuelle Zinstief voll ausnutzen.

Vergleichen lohnt sich
Das erste Angebot der Hausbank muss nicht immer gleich das beste Angebot sein. Für die anstehende Anschlussfinanzierung lohnt es sich die Kreditangebote sorgfältig zu vergleichen. In den Vergleich der Kredite sollten nicht nur Banken, sondern auch Baufinanzierungsmakler einfließen. Auch diese haben oftmals Angebote, die sich auszahlen.

Vor dem möglichen Wechsel muss man genau wissen, wie hoch der tagesaktuelle Saldo ist. Nur so kann man genau die Kreditsumme aufnehmen, die benötigt wird. Schon zwei- bis dreitausend Euro, die zu viel aufgenommen wurden, können erhebliche Unterschiede in den Kosten für die Zinsen ausmachen.

Ist ein Kreditwechsel teuer?
Der Aufwand und die Kosten für den Kreditwechsel werden häufig überschätzt. Der Aufwand hält sich in Grenzen, denn meist ist die neue kreditgebende Bank behilflich bei der Übertragung der Grundschuld und der Erledigung der weiteren Formalitäten. Die Kosten für die Anschlussfinanzierung verbunden mit einem Bankenwechsel liegen realistisch zwischen 100,- und 800,- Euro. Liegt der neue Kredit aber nur 0,2 Punkte unter dem alten Kredit, hat sich der Wechsel schon rentiert. Der Kreditnehmer sollte auf jeden Fall die Kündigungsfristen einkalkulieren und bereits mindestens drei Monate vor Auslaufen der Zinsbindungsfrist einen Wechsel in Angriff nehmen.