Die Anschlussfinanzierung – was zu beachten ist

Die Anschlussfinanzierung bezeichnet die Vereinbarung eines neuen Kreditzinses bei Ablauf der im Kreditvertrag vorgesehenen Zinsbindungsfrist innerhalb der gesamten Kreditlaufzeit. Die Kreditlaufzeit wird im Allgemeinen davon allerdings nicht beeinflusst. Eine Anschlussfinanzierung wird immer dann nötig, wenn nach Ablauf der Zinsbindungsfrist noch ein Restdarlehensbetrag besteht, den der Kreditnehmer nicht aus den eigenen finanziellen Mitteln bewältigen kann. Wichtig bei einer Anschlussfinanzierung ist die frühzeitige Suche nach günstigen Konditionen und gegebenenfalls anderen Anbietern. Spätestens drei Monate vor Ende der Zinsbindungsfrist sollten die Zinsen verglichen und mit der Bank verhandelt werden. Wenn die Bank kein konkurrenzfähiges Angebot bieten kann, sollte man über eine Umschuldung nachdenken. Denn es gilt das Prinzip: wer bei eine Anschlussfinanzierung zu günstigeren Konditionen als zuvor erhält, der reduziert seine monatliche Zinslast. Und wer im Gegenzug seinen Tilgungsanteil erhöht, kann so seine Schulden schneller los werden.

Tipps für eine stressfreie Anschlussfinanzierung

Jede Anschlussfinanzierung birgt für Bauherren und Immobilienkäufer ein gewisses Risiko, da die Zinsen im Laufe der Jahre sehr stark ansteigen können. Am besten kann man sich davor schützen, indem man eine möglichst lange Zinsbindung von 15 und mehr Jahren sowie eine hohe Anfangstilgung von mindestens 2,5 Prozent wählt. Lässt sich eine Anschlussfinanzierung nicht vermeiden, so ist es wichtig, dass das neue Darlehen an die aktuelle persönliche und finanzielle Situation angepasst wird. Darlehensverlängerungen, die innerhalb der nächsten 12 Monate bevorstehen, können meist sogar nahe den Top-Konditionen für aktuelle Bauzinsen abgesichert werden. Dazu sollte man unbedingt die Hypothekenzinsen der bisherigen Bank mit den Angeboten anderer Anbieter vergleichen. In jedem Fall gilt: die Tiefstände der aktuellen Bauzinsen sollten gerade bei der Anschlussfinanzierung unbedingt genutzt werden. Für eine noch größere Planungssicherheit bietet sich das sogenannte Forward-Darlehen an, mit dem bereits 36 Monate vor Ende der Zinsbindung die aktuell niedrigen Zinsen gesichert werden können.

Forward Darlehen – schon heute günstige Zinsen für morgen sichern

Das sogenannte Forward-Darlehen hat in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung als günstige Finanzierungsalternative bei bestehenden Restschulden gewonnen. Bei dieser Form der Anschlussfinanzierung kann der feste Zinssatz bis zu 36 Monate vor Ablauf der Sollzinsbindung festgelegt werden. So wird das Risiko steigender Zinsen in der Zukunft umgangen und die bestehende Finanzierung kann zu günstigen Konditionen weitergeführt werden – dies bedeutet vor allem eine hohe Planungssicherheit und kann große Einsparungen in sich bergen. Beim Forward-Darlehen handelt es sich um ein normales Annuitätendarlehen mit gleichbleibender Rate bei dem der Auszahlungszeitpunkt des Darlehens um mehrere Jahre nach hinten verschoben werden kann.

Während dieser Zeit fallen für den Kreditnehmer zum einen keine Raten an, zum anderen berechnet der Kreditgeber hierfür keine Bereitstellungszinsen. Beim Forward-Darlehen sollte man beachten, dass dieses nach Abschluss zu den vereinbarten Konditionen in Anspruch genommen werden muss. Das heißt auch wenn die Zinsen zum Zeitpunkt der Auszahlung unter dem vereinbarten Sollzinssatz liegen, muss das Forward-Darlehen angenommen werden. Allerdings ist gerade diese Form der Anschlussfinanzierung bei den aktuell historisch niedrigen Zinsen besonders interessant. Für eine professionelle Beratung zum Thema Anschlussfinanzierung empfiehlt es sich, ein Angebot von einem Baufinanzierungsvermittler einzuholen. Die Vermittler haben die Möglichkeit, auf die aktuellen Bauzinsen vieler Banken zurückzugreifen und können so die beste Anschluss- oder Baufinanzierung heraussuchen.