Zinstrend – 2016 weiter günstig bauen?

Die rekordniedrigen Bauzinsen für Baukredite haben vielen Bauherren ein günstiges Eigenheim ermöglicht. Doch wie sieht der Zinstrend für 2016 aus? Weiter günstig bauen oder noch schnell bis Jahresende eine günstige Immobilienfinanzierung oder Anschlussfinanzierung abschließen?
Experten sagen voraus, dass die Bauzinsen spätestens ab 2016 wieder ansteigen werden. Ein stückweit sind sie schon geklettert, doch wie weit werden sie steigen? Eine gute Nachricht gibt es aber dennoch. Darlehensnehmer können ihre Entscheidung noch in Ruhe überdenken, denn von heute auf morgen werden die Zinsen nicht ansteigen. Aber wie viel Ruhe sollte man sich als Darlehensnehmer noch gönnen? Wir erläutern die Auswirkungen möglicher Zinserhöhungen und geben Tipps für Bauherren.

Die Prognose für die nächsten 6 bis 12 Monate
Ganz egal, welche Expertenmeinungen man sich ansieht, alle sind sich einig, dass die Zinsen steigen und weder sinken, noch gleich bleiben. Rund 1,8% kostet ein 10-Jahres-Darlehen aktuell. Vor zwei Monaten war es noch knapp 1%.
Prognostiziert werden weitere 0,3% bis 0,5% Zinserhöhung. Wie wirken sich diese geringen Prozentzahlen auf eine Finanzierung aus? Nehmen wir als Beispiel eine Kreditsumme in Höhe von 100.000 Euro, die über 10 Jahre finanziert wird. Würden die Bauzinsen um 0,5% steigen, ergibt sich eine Mehrbelastung von 5.000 Euro, die an die Bank oder Sparkasse zu entrichten ist. Die Auswirkungen einer Zinserhöhung sind also nicht ganz unerheblich.
Es kann sich also lohnen noch dieses Jahr eine Hausfinanzierung oder Anschlussfinanzierung abzuschließen, um die Zinserhöhung im nächsten Jahr zu umgehen.
Dieser Tipp ist natürlich auch abhängig von den Entwicklungen der Weltwirtschaft, die im Moment stark von den kommenden Entwicklungen in den USA seitens der US-Notenbank Fed und China abhängig sind. Doch jeder Bauherr kann mit ein paar Tipps möglicherweise steigende Zinsen selbst ein wenig reduzieren.

Was der Bauherr tun kann
Je mehr Eigenkapital eingebracht wird, umso bessere Konditionen können verhandelt werden. Zweitens, die Angebote vergleichen. Die Konditionen der Banken unterscheiden sich. Meist zwar nur um wenige Prozentpunkte, aber wie sich diese auswirken, haben wir bereits dargestellt. Drittens, mehr Sicherheiten anbieten. Je solider finanziert wird, umso besser die Konditionen. Als Sicherheiten eignen sich zum Beispiel Lebensversicherungen oder Rentenversicherungen.
Mit den höheren Zinsen steigt auch die monatliche Belastung. Wird der Tilgungssatz verringert, sinkt auch die monatliche Belastung. Nachteil, die Rückzahlung dauert länger.
Fünfte Möglichkeit, die Finanzierungsdauer verkürzen. Diese Option ist mit einem gewissen Risiko verbunden, denn es könnte sein, dass für die Anschlussfinanzierung die Zinsen noch weiter gestiegen sein.